Die meisten Hochzeitsfeiern werden sicher in der warmen Jahreszeit, also im späten Frühjahr, Sommer oder den frühen Herbsttagen ausgerichtet. Winterhochzeiten sind schon seltener, haben aber durchaus ihre Reize und Vorteile. Eine tolle Winterhochzeit erlebte ich als Hochzeitsdj im Altenburger Land, genauer in Posterstein, bekannt durch die Burg Posterstein . . .
Eine Winterhochzeit in Posterstein
Ich bin passionierter Hochzeitsdj und daher sehr froh, das es Winterhochzeiten gibt, denn ansonsten müßte ich relativ lange auf eine meiner Lieblingsveranstaltungen verzichten. So freute ich mich schon eine geraume Zeit auf diese Feier, die ich als Dj Altenburg in der Gaststätte & Hotel „Zur Burg“ in Posterstein im Altenburger Land, gar nicht weit von Gera entfernt, begleiten sollte.
Ich freute mich umso mehr, nachdem ich etwa eine Woche vorher schon die sympathische Braut bei einem persönlichen Vorgespräch kennengelernt hatte. Dabei hatte ich auch die schmucke Location in Augenschein nehmen können, der, nach Aussage einiger befreundeter DJ-Kollegen aus Thüringen ein guter Ruf vorrauseilt. So war beispielsweise ein bekannter DJ aus Gera, den ich nach meinem Brautpaar-Meeting in Posterstein noch auf einen Kaffee besucht hatte, schon dort tätig gewesen.
Das Brautpaar hatte sich 13 Uhr im nahen Schmölln trauen lassen und war dann anschließend zu Kaffee, Kuchen und dem Tortenanschnitt der Hochzeitstorte nach Posterstein gefahren. Zu 18 Uhr sollte ich dann ins Geschehen eingreifen. Da ich vom Gespräch her die Info hatte, das es einen Kabarett-Auftritt geben würde, hatte ich alles daran gesetzt so früh wie möglich an der Location einzutreffen, um noch ein paar Bilder davon machen zu können, was mir auch gelang. Als Hochzeitsfotograf halte ich das Geschehen immer gern fotografisch fest.
„Die Nörgelsäcke“, ein Kabarett aus dem nahen Gößnitz sind der Braut persönlich bekannt und ließen es sich nicht nehmen, gleich zu dritt mit Instrumenten, Gesang, frechen Sprüchen und interessanten Verkleidungen auf der Winterhochzeit in Posterstein für Heiterkeit zu sorgen. Da sich zusätzlich auch der Beginn der Aufführung ein wenig verzögert hatte, bekam ich noch einiges davon mit.
Nachdem sich das Trio, mit reichlich Applaus bedacht, verabschiedet hatte, startete ich meinen Aufbau, der, wie immer, zügig vonstatten ging, denn der Weg vom Hof in den Gastraum war ebenfalls nicht sehr weit.
Hochzeit nach keltischem Brauch
Die Braut hatte mir im Vorgespräch berichtet, das sie ein großer Irland-Fan ist. Ihren Heiratsantrag bekam sie auf dem Weg zu den Cliffs of Moher, den bekanntesten Steilklippen der Grünen Insel. Das war ein interessanter Zufall, denn auch ich war erst vor kurzem mit meinem DJ-Kollegen Matze in der irischen Hauptstadt Dublin und auch ganz in der Nähe der Klippen, in Galway, gewesen. Wir hatten es aufgrund der Kürze unseres Trips nicht zu dem besonderen Naturschauspiel geschafft. Ich erinnere mich jedoch sehr gern an Land, Leute und die tollen Musiker in den Pubs und auf den Straßen Irlands.
Da lag es nah, das auch die Hochzeit keltische Einflüsse bekommen sollte und zum Beispiel das Brautkleid nicht Weiß, sondern Grün war. Die Kinder der Braut hatten sich dazu ebenfalls etwas Passendes überlegt. Dazu wurde das Hochzeitspaar in die Mitte des Saales gebeten.
Die knapp 40 Hochzeitsgäste wurden nun Zeugen einer schönen irisch-schottischen Tradition, dem Handfasting. Dabei handelt es sich um eine Hochzeitszeremonie, bei der Braut und Bräutigam nach altem Brauch die Hände zusammengebunden werden, um die Verbundenheit zu demonstrieren.
Wie vorher verabredet spielte ich dazu leise, irische Musik von Shaun Davey aus dem Film „Waking Ned Devine“ („Lang lebe Ned Devine“).
Außerdem wurde eine grün-weiße Hochzeitskerze entzündet, die mit dem Datum des Hochzeitstages beschriftet war. Es war auf jeden Fall eine sehr berührende und gelungene Aktion, über die sich die Brautleute sehr freuten. Ich habe schon einige Freie Trauungen erlebt, Zeuge eines Handfasting war ich vorher aber noch nie gewesen. Anschließend erhielten alle Gäste grüne, herzförmige Blätter aus Papier, auf denen sie im Laufe der Feier einen lieben Spruch für die Frischvermählten hinterlassen sollten.
Die Brautleute hatten ihrereseits ebenfalls eine tolle Idee für die Gastgeschenke, die sie nun in die Tat umsetzten.
Dafür verteilten sie nun zunächst an jeden Gast eine Losnummer, hierbei wurde noch nach Männlein und Weiblein unterschieden.
Dann wurden die einzelnen Nummern per Mikrophon verlesen und entsprechend der Nummer bekam jeder Gast ein kleines Säckchen mit der entsprechenden Nummer. Für die Herren waren diese in braun gehalten und mit einem kleinen Wanderstab aus Zucker verziert und . . .
. . . und die der Damen erkannte man an der weißen Farbe und den grünen Sternen bzw. Tannenbäumen aus Papier als Verzierungen. In den Säckchen verbargen sich kleine Senfgläser der Firma Altenburger Senf, die sage und schreibe über 400 Sorten Senf im Angebot hat. Auf diese Weise bekam jeder Gast der Winterhochzeit ein individuelles Geschenk.
Während die Verlosung noch lief, schnappte ich mir meine Kamera und begab mich in einen Nebenraum der Gaststätte, wo das Buffet aufgebaut war.
Dieses war absolut sehenswert und voller Leckereien, bei denen einem schon beim bloßen Anblick das Wasser im Munde zusammenlaufen konnte.
Ich habe ja sowieso ein Faible für Weddingfood und fotografiere dieses immer wieder gern auf den Hochzeitsfeiern, die ich als Dj Altenburg begleite. Hier in Posterstein konnte ich mich richtig fotografisch so richtig austoben.
Es gab unter anderem Antipasti, italienische Aufschnitte, Tartar (Hack vom Rind, hat man selten) und etliche Sorten Käseaufschnitt,
außerdem diverse Salate (u.a. Andalusischen Orangensalat), verschiedene Fleischsorten wie Hirschsauerbraten mit Preiselbeeren, gebratene Entenbrust und Roastbeef mit entsprechenden Beilagen.
Gebratenes Lachsfilet durfte natürlich auch nicht fehlen. Was ich sehr bemerkenswert fand, war die Liebe zum Detail, mit der das Hochzeitsbuffet hergerichtet war. Da waren venezianische Elemente für die Antipasti, sowie ein Fischernetz mit Seekarte für den maritimen Bereich, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Der Chef erzählte mir, das er 4 Stunden mit dem reinen Aufbau des Buffets verbracht hatte. Das sah man dem Werk auch an und es hatte sich definitiv gelohnt.
Zum stattlichen Dessert gab´s übrigens Panna Cotta und Heidelbeer Tiramisu. Bevor es aber mit dem Essen losgehen konnte, wurde dem Brautpaar das Buffet zunächst präsentiert und vom Chef persönlich in seinen schmackhaften Einzelheiten vorgestellt.
Zwischenzeitlich war zum Auftakt im Gastraum bereits eine Suppe am Platz serviert worden, dann bekam der Bräutigam eine kleine Glocke in die Hand gedrückt und läutete auf diese Weise den Beginn des Essens ein.
Das Brautpaar und seine Gäste ließen es sich gut schmecken, denn die Küche des Hotels „Zur Burg“ in Posterstein hatte nicht nur optisch ganze Arbeit geleistet. Dazu gab´s von mir Musik aus dem Swing-Bereich und einige irische Songs, die sich die Braut gewünscht hatte und die ich nur zu gern mit einfließen ließ.
Tanz auf der Winterhochzeit
Dem Essen folgte dann schon bald der erste Tanz des Brautpaares. Dafür hatten sich die beiden die Titelmelodie aus „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ ausgesucht, zu der man prima einen Wiener Walzer tanzen kann. Doch zunächst bat ich die Gäste darum aufzustehen und die Tanzfläche einzukreisen, um die Frischverheirateten bei ihrem Ehrentanz in die Mitte zu nehmen.
Nachdem die beiden den Ehrentanz hervorragend gemeistert hatten, durfte ich auch die anderen Gäste zum Tanz auffordern. Diese ließen sich zu den Beats von „Dancing Queen“ nicht lange bitten und begaben sich auf den Tanzboden, der aufgrund des Brunnens in der Mitte des Raumes keine zusammenhängende Fläche bot, was aber kein Problem war.
So wurde zwei Titel gut getanzt und dann mußte ich die Gästeschar leider schon nach draußen bitten, denn dort wartete eine Überraschung.
Es dauerte eine Weile bis alle ihre Jacken angezogen hatten und ob der kalten Temperaturen gut eingepackt, auf dem Hof des Hotels „Zur Burg“ standen . . .
. . . aber dann war es soweit und ein tolles Feuerwerk in vielen Farben erhellte die klare Nacht in Posterstein.
Vor der illuminierten Burgkulisse wirkte das, bestimmt zehnminütige, Feuerwerk umso mehr. Zuständig dafür war übrigens der Chef des Hauses.
Nach einer Weile fanden sich dann alle wieder im Gastraum ein und auf der Winterhochzeit konnte es tanztechnisch weitergehen. Doch schon kurze Zeit später wartete der Service des Hauses mit dem nächsten, kulinarischen Highlight auf. Den Brautleuten und seinen Gästen wurde eine mit Feuerfontänen bestückte Eispyramide präsentiert.
Diese wurde nun verteilt und man ließ es sich wieder munden. Während dieser Zeit wurde dem Hochzeitspaar ein weiteres Geschenk überreicht. Es handelte sich um einen Bilderrahmen auf dem nun die herzförmigen Zettel mit den handgeschriebenen Wünschen der Gäste für das Brautpaar sowie das Handfesting-Tuch befestigt waren. Das Brautpaar freute sich sehr darüber.
Mittlerweile war von einem der Gäste ein besonderer Hut ins Spiel gebracht worden, der nun fast reihum ging und ein Eigenleben zu führen schien, denn sein Hutzipfel bewegte sich wild in alle Richtungen und er gab auch allerlei Geräusche von sich. Dazu wurde sich das Lied „Zipfel eini, Zipfel aussi“ gewünscht und mancher Hutträger tanzte spontan dazu.
Brautstraußwurf
Bald darauf war es Zeit für den Straußwurf der Braut. Auf besonderen Wunsch des Brautpaares sollten sich sowohl die unverheirateten Damen als auch die ledigen Herren für die nun folgende Fangübung aufstellen.
Der Strauß beschrieb, von der Braut geworfen, eine schöne Kurve, flog über mehrere Köpfe hinweg, bis er in den hinteren Reihen eine glückliche und damit neue Braut fand.
Nach kurzem Zögern entschloss sich das „neue“ Brautpaar ebenfalls zu einem Ehrentanz und wünschte sich dafür, wenn ich mich richtig erinnere, Musik von Modern Talking.
Mit ein paar weiteren Discofox-Klassikern der 80er-Jahre konnte ich auch die anderen Gäste wieder auf den Tanzboden locken. Dann wurde zu aktuellen Hits, Rock-Songs der 70er aber auch Ostrock von City und den Puhdys getanzt.
Es war eine schöne Winterhochzeit mit einem sympatischen Brautpaar, dem ich nochmals Alles Gute wünsche und netten Gästen in einer empfehlenswerten Hochzeitslocation im Raum Altenburg. Ich freue mich bereits jetzt auf meinen nächsten Einsatz als
Dj im Altenburger Land oder Hochzeitsfotograf in Thüringen
Herzlichst
Dj Sebastian